UNSER ANGEBOT

Zielgruppe

Die Fachberatungsstelle gegen Zwangsheirat des Mädchenhaus Bielefeld e.V. ist eine Beratungsstelle für Betroffene und Ratsuchende zum Thema Zwangsverheiratung und Gewalt im Namen der "Ehre" aus ganz Nordrhein-Westfalen.

  • Mädchen und Frauen ab 12 Jahren können bei uns Informationen, Beratung und Begleitung erhalten
  • Auch Jungen, Männer und Transpersonen erhalten Information und (Erst-) Beratung und Weitervermittlung
  • Angehörige, Freunde und andere Vertrauenspersonen
  • Sowie pädagogische Fachkräfte, Jugendämter, Facheinrichtungen und andere Vertrauenspersonen

Ratsuchende können sich persönlich, telefonisch oder online (auch anonym) melden und können in Deutsch, Englisch, Türkisch und Kurdisch sowie mit DolmetscherInnen in weiteren Sprachen beraten werden. Dabei kann sich das Anliegen auf eine konkrete Person beziehen oder auf allgemeine Fragen zum Thema Zwangsverheiratung. Wir überlegen mit Ihnen gemeinsam, welche Schritte für eine Problemlösung notwendig sind und wie wir Sie oder die betroffene Person dabei unterstützen können.

Sie können sich an uns wenden bei Fragen zu

  • (drohender) Zwangsverheiratung
  • Gewalt, die den Betroffenen mit "Ehre" begründet wird
  • Gewalt, die den Betroffenen mit Tradition begründet wird
  • Gewalt, die den Betroffenen mit Religion begründet wird
  • Einschränkungen der Selbstbestimmungsrechte
  • Akuter Bedrohungslage

Wir bieten

  • Persönliche, telefonische und Online-Beratung
  • Fallbezogene Stellungnahmen und Gefährdungsanalysen
  • Präventionsveranstaltungen für Schülerinnen in ganz Nordrhein-Westfalen
  • Informationsveranstaltungen für Fachkräfte in ganz Nordrhein-Westfalen
  • Fortbildungen und Fachtage

Flyer für Betroffene und Fachkräfte können, auch in großer Stückzahl, kostenlos versendet werden oder stehen auch als Download bereit.

 

PRÄVENTIONSVERANSTALTUNGEN ZUM THEMA MÄDCHEN STÄRKEN - VOR ÜBERGRIFFEN AUF DIE SELBSTBESTIMMUNG SCHÜTZEN

5 gut gelaunte junge Frauen, die an einer Straße sitzen

Als Folge erzwungener früher Heirat müssen Mädchen häufig die Schule oder Berufsausbildung abbrechen und geraten dadurch in einen Kreislauf von Bildungsmangel und Abhängigkeit. Wenn Mädchen oder junge Frauen sich weigern, die für sie bestimmte Heirat einzugehen, sind sie oft Repressionen durch die eigene Familie ausgesetzt, die von Beschimpfungen und Drohungen über Prügel bis hin zur Tötung im „Namen der Ehre“ reichen können.

Ziel der Fachberatungsstelle ist es, Mädchen frühzeitig zu informieren, zu unterstützen und so zu stärken, dass sie eine individuelle Möglichkeit finden, um nicht zwangsverheiratet zu werden.

Daher bieten wir halbtägige kostenlose Präventionsveranstaltungen für alle Schulformen an. Diese werden von zwei Pädagoginnen im interkulturellen Team durchgeführt und richten sich an Mädchen ab der 8. Klasse.

Mit Themen, wie Geschlechterrollen im interkulturellen Kontext, Liebe, Vielfalt, Selbstbestimmung bei Partnerwahl und Lebensplanung und der Wichtigkeit eines Berufs in Bezug auf die eigene Unabhängigkeit können alle Mädchen einer Klasse angesprochen und gestärkt werden. Darüber hinaus werden Informationen über Hilfe- und Beratungsmöglichkeiten für Mädchen in Notlagen, speziell auch für Mädchen, die von einer Zwangsheirat bedroht sind, gegeben. Weitere Informationen zu Prävention und Konzept finden sie hier.

Für Schulen, die aufgrund der Coronalage keine Besucher erlauben, bieten wir auch Onlineveranstaltungen an.
 

INFORMATIONSVERANSTALTUNGEN ZUM THEMA ZWANGSHEIRAT

Die Fachberatungsstelle gegen Zwangsheirat bietet Informationsveranstaltungen für MultiplikatorInnen in ganz Nordrhein-Westfalen an.

Wir informieren, sensibilisieren und bilden Fachkräfte aus unterschiedlichen Handlungsfeldern über Zwangsheirat und Gewalt im Namen der "Ehre" in Vorträgen, Informationsveranstaltungen, Diskussionen und Workshops fort. Diese können auch aufgrund der Coronalage in digitaler Form stattfinden.

Zu folgenden Bereichen können diese angeboten werden:

  • Hintergrundwissen über Zwangsheirat in Abgrenzung zur arrangierten Ehe und Gewalt im Namen der "Ehre"
  • Hintergründe der Zwangsheirat und welche Warnsignale darauf hindeuten können
  • Drohende Zwangsheirat erkennen und richtig handeln
  • Krisenintervention und Unterbringungsmöglichkeiten
  • Zwangsheirat im Kontext Schule
  • Interkulturelle Onlineberatung als Zugangsweg und Hilfe für gewaltbetroffene und bedrohte Mädchen und Frauen
  • Frühehe und Flucht

Leitfragen einer Fortbildung können sein:

  • Wie kann ich eine drohende Zwangsheirat erkennen?
  • Was kann ich tun (Prävention und Intervention)?
  • Welche Hilfsangebote kann ich in Anspruch nehmen, um den Betroffenen zu helfen?

Anhand von Fallbeispielen aus der Beratung können diese Fragen in der Fortbildung beantwortet werden. Die Kosten belaufen sich je nach Umfang und Zeitfaktor der jeweiligen Veranstaltung.

Bei Bedarf an Fortbildungsveranstaltungen u.ä. zur Thematik können Anfragen direkt an die Mitarbeiterinnen der Fachstelle gestellt werden. Auch Vertrauens- und Unterstützungspersonen können sich für eine vertrauliche Beratung an uns wenden.